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Scharia: "islamisches Recht", die von Gott gesetzte Ordnung im Sinne der islamischen Normativität.
Der Ruf nach Einführung der Scharia ist gegenwärtig in vielen muslimischen Staaten zu einem polititischen Kampfbegriff geworden. Vordergründiger Ausdruck einer islamischen Rechtsordnung ist die Anwendung der im Koran gelisteten Körperstrafen, die jedoch nur einen besonderen Teil des islamischen Rechtssystems betreffen, während “der wahre Weg/Gesetz” alle Beziehungen des religiösen, bürgerlichen und staatlichen Lebens im Islam umfasst.
Die Scharia soll, als göttliches Gesetz, alle Beziehungen des öffentlichen und privaten Lebens regeln.
In mehreren Staaten wird die Scharia heute in der Verfassung ausdrücklich als Quelle der Rechtsschöpfung anerkannt (etwa in Ägypten, Bahrain, Jemen, Kuwait, Libanon, Sudan, Syrien und in den Vereinigten Arab. Emiraten). Einen Schritt weiter gehen Saudi-Arabien, Oman, Pakistan und neuerdings Afghanistan, in denen die Scharia, von Ausnahmen in einzelnen Rechtsbereichen abgesehen, mit der Rechtsordnung gleichgesetzt wird.
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Die Schari’a, eingedeutscht Scharia (شريعة / šarīiʿa im Sinne von ‚Weg zur Tränke‘, deutlicher, gebahnter Weg‘; auch: ‚religiöses Gesetz‘, ‚Ritus‘; abgeleitet aus dem Verb schara’a / شرع / šaraʿa /„den Weg weisen, vorschreiben (auch Gesetz)“) ist das religiös legitimierte, unabänderliche Gesetz des Islam. Die Pluralform schara’i’ / شرائع / šarāaʾiʿ bezeichnet alle einzelnen darin enthaltenen Vorschriften. Unter Fiqh versteht man die Gesetzeswissenschaft im Islam. Es entspricht der jurisprudentia der Römer und erstreckt sich auf alle Beziehungen des religiösen, bürgerlichen und staatlichen Lebens im Islam.
„Er hat euch von der Religion festgelegt (schara’a), was Er seinerzeit Nuh (Noah) anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Ibrahim (Abraham), Musa (Moses) und Isa (Jesus) anbefahlen: Haltet die (Vorschriften der) Religion ein und spaltet euch nicht darin (in Gruppen). Den Götzendienern setzt das schwer zu, wozu du sie aufrufst. Allah erwählt dazu, wen Er will, und leitet dazu, wer sich (Ihm) reuig zuwendet.“
– Sure 42
Schari’a wird im Koran an einer einzigen Stelle: Sure 45, Vers 18, erwähnt.
- „Hierauf (das heißt nach dem Zeitalter der Kinder Israels) haben wir dich in der Angelegenheit (?) auf einen (eigenen) Ritus festgelegt.
(Das Wort „Ritus“ steht in Parets Übersetzung für Schari’a)“
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Die Scharia ist also kein real vorliegenden Gesetzbuch, das man unmittelbar zum Gesetz eines Staates machen könnte, sondern eine Idealvorstellung vom göttlichen Gesetz, - Sittlichkeit, die alle Lebensbereiche des Muslim regeln soll.
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Scharia - die tiefste Demütigung eines Menschen
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“Die Idee des Rechts ist die Freiheit, und um wahrhaft aufgefaßt zu werden, muß sie in ihrem Begriff und in dessen Dasein zu erkennen sein.”
G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts >>>
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Dhimmis >>>
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<<< Recht
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Zur Natur gewordenes Unrecht >>>
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“Ebenso ist der Staat-an-sich der noch unentwickelte, patriarchalische Staat, in welchem die im Begriff des Staats liegenden verschiedenen politischen Funktionen noch nicht zu ihrer begriffsmäßigen Konstituierung gelangt sind....” >>>
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“Christus nennt sich Gottessohn und Menschensohn: dieses ist eigentlich zu nehmen. Die Araber bezeichnen sich gegenseitig als Sohn eines gewissen Stammes; Christus gehört dem menschlichen Geschlecht an; dieses ist sein Stamm.” Hegel >>>
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Geschichtlicher Anfang des Islam : Die Revolution des Orients
“Während auf der einen Seite die europäische Welt sich neu gestaltet, die Völker sich darin festsetzen, um eine nach allen Seiten hin ausgebildete Welt der freien Wirklichkeit hervorzubringen, und ihr Werk damit beginnen, alle Verhältnisse auf eine partikuläre Weise zu bestimmen und mit trübem, gebundenem Sinne, was seiner Natur nach allgemein und Regel ist, zu einer Menge zufälliger Abhängigkeiten, was einfacher Grundsatz und Gesetz sein sollte, zu einem verwickelten Zusammenhang zu machen, kurz, während das Abendland anfängt, sich in Zufälligkeit, Verwicklung und Partikularität einzuhausen, so mußte die entgegengesetzte Richtung in der Welt zur Integration des Ganzen auftreten, und das geschah in der Revolution des Orients, welche alle Partikularität und Abhängigkeit zerschlug und das Gemüt vollkommen aufklärte und reinigte, indem sie nur den abstrakt Einen zum absoluten Gegenstande und ebenso das reine subjektive Bewußtsein, das Wissen nur dieses Einen zum einzigen Zwecke der Wirklichkeit - das Verhältnislose zum Verhältnis der Existenz - machte. ... Diese Eroberungen, wie die Verbreitung der Religion, geschehen mit einer ungemeinen Schnelligkeit. Wer sich zum Islam bekehrte, bekam völlig gleiche Rechte mit allen Muselmännern. Was sich nicht bekehrte, wurde in der ersten Zeit umgebracht; später verfuhren jedoch die Araber milder gegen die Besiegten, so daß diese, wenn sie nicht zum Islam übergehen wollten, nur ein jährliches Kopfgeld zu entrichten hatten. ”
( HEGEL: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte / ... Der Mohammedanismus >>>)
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