Frankreich
Alain Finkielkraut
„In Frankreich, möchte man diese Unruhen auf ihre soziale Dimension reduzieren. Man möchte sie als einen Aufstand von Jugendlichen aus den Vororten sehen, die sich gegen ihre Situation, gegen die Diskriminierung, unter der sie leiden und gegen die Arbeitslosigkeit wenden. Das Problem ist, dass die meisten dieser Jugendlichen Schwarze oder Araber sind, mit moslemischer Identität. Schauen Sie, in Frankreich gibt es auch andere Immigranten, deren Situation schwierig ist, - Chinesen, Vietnamesen, Portugiesen – sie alle nehmen nicht an den Unruhen teil. Folglich ist es klar, dass dies ein Aufruhr mit ethno-religiösem Charakter ist.“
„Ich denke, dass die pathetische Vorstellung des ‚Krieges gegen Rassismus’ sich allmählich in eine scheußlich falsche Ideologie verkehrt. Der Antirassismus wird für das 21. Jahrhundert das werden, was der Kommunismus im 20. war: Eine Quelle der Gewalt. Heute werden Juden im Namen des antirassistischen Diskurses angegriffen, etwa der ‚Sperrzaun’ oder die UNO-Resolution ‚Zionismus ist Rassismus’.“
„In den Vereinigten Staaten sind wir Zeugen einer Islamisierung der Schwarzen. Es war Louis Farrakhan, in Amerika, der zum ersten Mal erklärte, die Juden hätten eine zentrale Rolle bei der Einrichtung der Sklaverei gespielt. Und der Hauptwortführer dieser Theologie in Frankreich heute ist Dieudonné [ein schwarzer Stand-Up-Künstler, der mit seinen antisemitischen Aussagen einen Aufschrei auslöste D.M.]. Er ist heute der wahre Chef des Antisemitismus in Frankreich und nicht die Front National Le Pens.“
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